Ushuaia / Argentinien
Ushuaia, der Ausgangspunkt meiner Reise an der Südspitze von Südamerika. Ehemalige Strafkolonie Argentiniens und irgendwie noch immer ein wenig trostlos. Mein Schiff die Bark Europa ist noch nicht von ihrer letzten Reise in die Antarktis zurückgekehrt und so habe ich noch Zeit diesen letzten Außenposten der „Zivilisation“ zu erkunden. Das Zentrum mit der Haupteinkaufsstraße ist schnell besichtigt und so zieht es mich immer wieder in die Wohngegenden, an den Ortsrand und natürlich in den Hafen. Dann eines Morgens liegt sie am Kai – schneeweißer Rumpf zwei mächtige Masten ragen von Deck auf und das Alter von über 100 Jahren sieht man ihr nicht an. Mein zu Hause für die nächsten zwei Monate.
Drake Straße
Die bei Seeleuten in früheren Zeiten gefürchtete Drake Straße hat uns trotz umsichtiger Wetterbeobachtungen fest im Griff. Alle paar Tage zieht hier ein Sturmtief durch. Kurz nach dem Kap Hoorn waren die Malzeiten noch gut besucht, doch an diesem Abend änderte sich das. Gegen halb zehn Uhr abends, saß ich wasserdicht verpackt in meinen Trockenanzug, eingekeilt zwischen einer Treppe und mit Bergsteigergurt gesichert an Deck. Die Kamera bereit und eingestellt. Als die ersten Brecher an die Bordwand krachen, gab es dumpfe Schläge die durch das ganze Schiff hallten. Dann urplötzlich taucht aus der Dunkelheit eine große Well auf und steigt direkt über das Schanzkleid ein.
Antarktis
Quer ab waren schon zur Dämmerung die ersten Eisberge zu sehen. Mein Herz macht einen Sprung, als sich der Konturen von Bergen und Klippen aus dem Morgennebel schälen – kurz danach überkommt mich eine innere Stille und so scheint es den Mitreisenden auch zu gehen, die meisten flüstern nur noch miteinander um diesen magischen Moment nicht zu stören. Die Landgänge sind einfach nur Atemberaubend. Dieser letzte nahezu unberührte Flecken Erde, von dem ich schon so lange geträumt habe. Die Tierwelt zeigt so gut wie keine Scheu vor den „Eindringlingen“.
URLAUB FÜR DIE SINNE - DIE ANTARKTIS
Scotiasee
Seit einer Woche segeln wir nun schon nach Nord-Nordost. Dieses tückische Gewässer hat Sir Ernest Shackelton vor 100 Jahren mit seinem Beiboot „James Caird“ und vier weiteren Männern durchquert. 800 Seemeilen (ca. 1500 Kilometer) bis nach Südgeorgien dem Außenposten im Südatlantik, um Hilfe für seine Männer auf „Elephant Island“ zu holen. Auch uns erwischen immer wieder Schnee- und Graupelschauer, sowie Sturmausläufer auf dem Weg durch die Scotiasee.
Südgeorgien
Südgeorgien wird auch oft als die Kinderstube des Atlantiks bezeichnet. Einer der wenigen Brutplätze der Wanderalbatrosse, Millionen von Pelzrobben und Pinguinen, sowie zahlreiche Seevögel nutzen diese Insel für ihr Brutgeschäft. Eines der größten Rattenbekämpfungsprogramme läuft hier auf der Insel mit großem Erfolg. Tourismus erfolgt lediglich mit kleinen Expeditions-Kreuzfahrtschiffen eine Landebahn oder Flughafen sucht man hier vergebens. Dementsprechend unberührt ist diese Insel auch noch. Doch es wird schon über eine Touristische Nutzung nachgedacht.
Tristan da Cunha
Tristan da Cunha, bezeichnet sich selbst als die entlegenste besiedelte Insel der Welt. Seine rund 300 Einwohner leben vom Lobster fang und das Mutterland Großbritannien unterstützt das Gebiet mit Geldern. Freundliche, auf den ersten Blick aber auch scheue Menschen erwarten den Besucher. Dieses traditionelle Haus wurde ausschließlich aus Materialien der Insel gebaut. Akurat behauene Felsen, ein "Gras" gedecktes Dach machen diesen speziellen Baustil aus. Ich habe Glück und kann zwei volle Tage auf der Insel verbringen - was mangels geschützten Hafens keine Selbstverständlichkeit ist. Nach fast zwei Wochen auf See eine Wohltat für den Körper und die Seele.
Kap der Guten Hoffnung
Nach 5600 Seemeilen taucht diese letzte markante Landmarke im Sonnenaufgang vor dem Bug auf. Trotz der Strapazen und langen Seepassagen befällt mich ein dumpfes Gefühl, dass diese Reise fast vorüber ist und voller Wehmut und gleichzeitig Glücklich steige ich ein letztes mal auf den Mast hinauf um mich, so bescheuert es klingt von meinem Schiff zu verabschieden. Leb wohl - auf bald!
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